P-Seminar: Organtransplantation – für und wider
Lehrkraft: StDin Dr. Christina Oßwald Leitfach: Biologie
Die Transplantationsmedizin eröffnet Möglichkeiten, Menschenleben zu retten oder die Situation von dauerhaft geschädigten Patienten nachhaltig zu verbessern. Die Frage nach der eigenen Bereitschaft, nach dem Tod Organe- und Gewebe zu spenden, ist sehr persönlich und für viele nicht einfach zu beantworten. In Deutschland gilt die Entscheidungslösung. Organe und Gewebe dürfen nur dann nach dem Tod entnommen werden, wenn die verstorbene Person dem zu Lebzeiten zugestimmt hat. Liegt keine Entscheidung vor, werden die Angehörigen nach einer Entscheidung gefragt. Im Ausland gelten andere gesetzliche Regelungen. Weit verbreitet sind die (erweiterte) Zustimmungslösung und die Widerspruchslösung.
Die Schülerinnen und Schüler überlegen aus welchen Blickwinkeln das Thema „Organspende“ beleuchtet werden soll, um eine möglichst umfassende Information zu ermöglichen. Aus persönlicher Sicht, aus Sicht der Ethik, aus Sicht verschiedener Weltreligionen, aus Sicht der Medizin, aus Sicht juristischer Bereiche gibt es unter Umständen unterschiedliche Standpunkte, sicherlich spielt auch das soziale Umfeld eine Rolle. Das Seminar soll sich mit dem Zusammentragen von Zahlen und Fakten (z. B. mögliche Spender, Wartezeiten, Hirntodkriterien etc.) beschäftigen, aber auch überlegen, welche nicht messbaren Bereiche eine Entscheidung maßgeblich beeinflussen können. Für eine vollständige Bewertung ist eine Betrachtung verschiedener Argumente zur Bildung einer fundierten eigenen Meinung unumgänglich. Eine Bewertung der Transplantationsmedizin hat nicht nur die Seite des Organspenders, sondern auch des Organempfängers zu beachten. Wissenschaftsjournalismus beschäftigt sich mit der Ausleuchtung solcher komplexen Fragestellungen.
Die Schülerinnen und Schüler sammeln zunächst Informationen und organisieren Expertenrunden und Informationsveranstaltungen wie zum Beispiel eine Podiumsdiskussion. Sie erarbeiten aber auch ein Informationskonzept, das sich an jüngere Schülerinnen oder Schüler (z.B. der Unterstufe) wendet.