Pressebericht: „Reise nach Fantasia“
Pressebericht: Aufführung des Schulzirkus Gymnelli: Fantastische Akrobatik
Unter dem Motto „Reise nach Fantasia“ fanden in der Turnhalle des Gymnasiums Marktbreit in der vergangenen Woche die drei großen Aufführungen des Schulzirkus Gymnelli statt.
Etwa 150 Personen waren beteiligt, als es traditionsgemäß „Manege frei“ hieß. Ein eingespieltes Team aus Akrobaten, Schauspielern, Helfern, Trainern, Bühnentechnikern und Requisiteuren arbeitete so präzise wie das Räderwerk einer Uhr und beeindruckte das Publikum mit einer professionellen Zirkusshow.
Wie jedes Jahr hatte sich die Zirkusgruppe für ihre Aufführung ein Motto in Form einer Geschichte gegeben, die wie ein roter Faden die einzelnen Zirkusnummern umrahmt und zusammenbindet: die Reise nach Fantasia. Hoch über der Manege, fast wie in einem Schwalbennest, thront der Zauberer Merlin in einer Art verwunschener Bibliothek, in der sich die Werke der fantastischen Literatur aus aller Welt befinden. Und die sind auch nötig, denn die Welt, so erzählt es die Geschichte, wurde ihrer Fantasie beraubt. Sie wird in einem riesigen Schloss gefangen gehalten und wartet dort auf ihre Befreiung. Hier wohnen Schneewittchen, Tarzan, Donald Duck, die Schöne, das Biest, die Eisprinzessin Elsa und viele andere bekannte Märchenfiguren. Und sie alle haben eine zu ihrem Charakter passende, liebevoll und aufwändig gestaltete Zirkusnummer auf Lager:
Federleicht und zauberhaft turnen Elfen auf dem Rhönrad durch den Wald Peter Pans, in dem auch Riesen wohnen: Mädchen auf unglaublich langen Stelzen, die unter flatternden Hosenbeinen versteckt sind, jonglieren mit Bällen und Tüchern. Auch Aladin befindet sich im Schloss, und so turnen Artistinnen mit goldenen Pluderhosen eine atemberaubende Leiterakrobatik. In weißen, schwarz gefleckten Turnanzügen sausen kleine Einradfahrerinnen und -fahrer in immer neuen Formationen durch die Manege: die 101 Dalmatiner! Hoch auf dem Trapez, nur von Schwarzlicht beleuchtet, zeigen Artistinnen in strahlendem Weiß die Verbundenheit der mutigen Häuptlingstochter Pocahontas mit den Elementen der Natur. In einem zauberhaften Adagio ringen alle Frösche, die je ein Märchen bevölkert haben, um den Kuss zahlreicher Prinzessinnen. Weit über den Köpfen des Publikums, nur von einem einzelnen Spot beleuchtet, präsentieren zwei Cinderellas die Kunst des Aerial Yogas: In komplizierten Knoten und Schlingen winden Sie sich mit dem Tuch immer höher, um sich dann scheinbar ins Nichts fallen zu lassen. Und jedes Mal werden sie von einer versteckten Schlinge, einem geschickten letzten Knoten in letzter Sekunde gehalten. Diabolos, Devil-Sticks und Bälle sausen wie Vögel durch den Wald Robin Hoods. Und als der berühmte Räuber und Wohltäter den Bedürftigen zu essen gibt, lassen die ihre Teller hoch über ihrem Kopf auf Stäben tanzen. In insgesamt 24 Zirkusnummern, mal rasant, mal witzig und mal anrührend, präsentierten die jungen Artistinnen und Artisten unter der beeindruckenden Leitung von Friederike Knobling und Susi Samson wieder Zirkuskunst vom Allerfeinsten. Iñaki Urkiaga und Christl Franzek hatten die Nachwuchsakrobaten im Unterstufenzirkus trainiert.
Es war wirklich eine Reise nach Fantasia, die die Zuschauer antreten durften: die charmante Geschichte, die bunten und glitzernden Kostüme und vor allem natürlich das absolut bewundernswerte akrobatische Können der Schülerinnen und Schüler entführte das Publikum in eine andere Welt. Die jungen Akrobaten jonglierten mit nahezu allem, was man durch die Luft werfen kann, sie sprangen beeindruckende Saltos und turnten atemberaubende Kunststücke. Sie flogen hoch über der Manege durch die Luft, bauten turmhohe Schlösser aus Menschenpyramiden und lächelten dabei, als sei es gar nichts. Mit Kraft, Ausdauer und Geschick zeigten sie Ihrem Publikum einen Abend lang, was die Fantasie befeuert: das Leichte, das Spielerische und das schier Unglaubliche.
Katja Schulte-Bockholt