Besuch aus Zábřeh
‚Ahoj‘ – so begrüßt man auf Tschechisch Freunde – oder solche, die es bald werden könnten. Genau das taten 16 unserer Schüler*innen am Sonntag, den 5.10. Etwas verfroren warteten wir etwas länger als gedacht auf 16 … Fremde? Nicht ganz – denn online hatten sich die Schüler*innen längst kennengelernt und steuerten nun zielsicher auf ihre Partner*innen zu.
Seit mittlerweile 20 Jahren verbindet das Gymnasium Marktbreit eine enge Partnerschaft mit dem Gymnazium Zábřeh. Alle zwei Jahre besuchen wir uns gegenseitig, lernen einander besser kennen, knüpfen Beziehungen und stellen fest, dass wir in vielem gar nicht so unterschiedlich sind – entdecken aber auch spannende Unterschiede zwischen unseren Völkern. Eine Woche genießen wir die Gastfreundschaft der jeweils anderen, wohnen, nein: leben in Familien und nehmen an ihrem Alltag teil – gelebte Völkerverständigung und Friedenserziehung.
Zum einen vollzog sich diese im persönlichen, individuellen Miteinander, zu zweit, zu viert oder in der großen Gruppe – in Marktbreit tobte gerade die Wiesn. In der Schule selbst arbeiteten die Schüler*innen an einem Filmprojekt zusammen. Unter Frau Eberts Anleitung kreierten sie mit einfachen Mitteln teils bezaubernde und kreative Kurzfilme. Beim gemeinsamen Kneten, Basteln und Aufnehmen wurde man sich dann auch gleich vertrauter.
Natürlich kamen auch Kultur und Sehenswürdigkeiten nicht zu kurz. Wir besuchten Würzburg und Nürnberg und hörten so manche Anekdote über zu gut versteckten Wein, die Feindschaft zwischen Franken und Bayern oder die empathischen Qualitäten eines guten Henkers.
Beim traditionellen Bunten Abend wurde gemeinsam gegessen, geredet und gelacht. Wir schauten uns unsere Kurzfilme an und schmunzelten über deutsch-tschechische fun facts. Später tanzten wir ausgelassen und brachten einander noch so manche Schrittfolge bei. Der sich da mit uns drehte, uns auf die Füße trat oder mit uns stolperte war eben kein Fremder mehr – es war ein Freund.
Und so freuen wir uns schon auf unseren Besuch in Zábřeh kommenden Frühling und sagen bis dahin: ‚Ahoj!‘
