Weihnachtskonzert des Gymnasiums Marktbreit in der Marienkirche Obernbreit

Draußen ist es schon dunkel, die letzten Sängerinnen und Sänger schlüpfen zum Einsingen durch den vor der Kirchentür auf den Einlass wartende Gruppe von Konzertgästen: Es ist der letzte Donnerstagabend vor den Weihnachtsferien und die Schulfamilie des Gymnasiums Marktbreit ist zusammengekommen, um sich gemeinsam auf Weihnachten einzustimmen.

In sieben Instrumental- und Vokalensembles präsentierten Schülerinnen und Schüler, derzeitige und auch einige ehemalige, unter der Leitung von Martin Burkard und Martin Oltsch eine gelungene Mischung internationaler weihnachtlicher Musik aus sechs Jahrhunderten.

Den feierlichen Einstieg in das Konzert gestalteten die Instrumentalensembles des Gymnasiums. Sie spielen Auszüge aus dem bekannten Weihnachtskonzert in g-Moll von Arcangelo Corelli. Es folgten Arrangements von norwegischen Komponisten mit Elementen der Folklore, der Gospelmusik und der modernen Popmusik. Die jungen Musiker zeigten in ihrem Teil des Konzerts ihr breites Können: Getragen und feierlich schreitend spielten sie die barocken Passagen Corellis, hell und leuchtend klangen die moderneren Weihnachtsweisen.

Die über sechzig jungen Sängerinnen und Sänger des Unterstufenchors bezauberten ihr Publikum anschließend mit ihren hellen Kinderstimmen. Im Enya-Song „Journey of the angels“ sangen sie vom Flug der Engel, der unbemerkt in einer Winternacht beginnt und die Weihnacht einläutet. In einem Lied von Rolf Zuchowski besangen sie den „Kleinen Frieden“, der jenseits der großen Gesten mit Güte, Beharrlichkeit und Kraft zur Vergebung den Alltag der Menschen bereichert.

Es folgten Musikstücke des Unplugged Ensemble und des Vokalensembles, die aufgrund ihrer Kombination aus innovativen Arrangements und wirklich gelungener Umsetzung viel Applaus ernteten: Das sechshundert Jahre alte englische Volkslied „Cherry Tree Carol“ wurde vom Unplugged-Ensemble, bestehend aus einer Geige, einem Klavier und vier Sängerinnen präsentiert. Mit äußerst reduzierter, aber sehr präziser Instrumentalbegleitung sangen vier Schülerinnen von Josef, der von der schwangeren Maria gebeten wird, ihr Früchte eines Kirschbaums aufzusammeln. Und da wird der sonst so gütige Mann unmutig: Der Vater des Kindes, sagt er, möge doch die Früchte für Maria auflesen. Josef ist verletzt. Er ist nicht der Vater dieses Kindes. Er weiß eigentlich nicht, wie er in diese Geschichte geraten ist. Den vier starken und klaren Frauenstimmen gelingt es, die unverschnörkelte Einfachheit und Strahlkraft dieses Liedes zu vermitteln.

Anschließend sang der große Chor. Die etwa 40 Sängerinnen und Sänger zeigten mit viel Stimmgewalt und großer Präzision ein breites Repertoire. Vom meditativ getragenen mittelalterlichen „In dulci jubilo“ über ein eindrucksvoll dargebotenes Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert bis hin zum jubelnden „Angel´s carol“ von John Rutter aus dem 20. Jahrhundert spannten sie den musikalischen Bogen.

Am Schluss standen alle Mitwirkenden noch einmal gemeinsam vor ihrem Publikum: Im Lied „Pavane for a silent night“, musizierten und sangen Schüler, Lehrer, sowie ehemalige Schüler.

Die Freude am Musizieren zusammen mit der Freude, dass nun bald Weihnachten ist, das musikalische Können der Schülerinnen und Schüler sowie die gelungene Auswahl der Stücke und das Engagement der beiden Musiklehrer machten diesen Abend zu etwas Besonderem.

Katja Schulte-Bockholt