Von Trollen, Taranteln und Tagebüchern

Eine kalte Adventnacht. Die perfekte Zeit, um in die Schule zu gehen – zumindest für über 30 Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen, die die traditionelle Lesenacht besuchten. Das Team der Bücherei mit Herrn Richter hatte den ganzen Freitagnachmittag Tische gerückt, Bücher an jeder Tür platziert und die Bücherei auf Hochglanz gebracht.

Nach einer kurzen, wortwörtlichen Aufwärmphase ging es dann los. Seit mehreren Jahren ist der Andrang so groß, dass auch diesmal in Schichten Bücher gejagt wurden. Ein Teil widmete sich gleich schlicht dem, wofür man gekommen war: Lesen, überall im Schulhaus, mit Decke, Kissen und Yogamatte, Plätzchen selbstredend inklusive. Währenddessen jagte die andere Hälfte unter Anleitung der Tutoren von einer Tür zur nächsten, um dort Antworten zu finden. Gegen wen kämpften also die Riesentaranteln in Gregs Tagebuch, wie hießen die Trolle bei Tolkiens Hobbit, was waren die ersten Worte des Huts zu Harry Potter? Nur die richtige Antwort führte zum nächsten Raum.

Der Wechsel kam und in der zweiten Hälfte des Abends hörten die Kinder sich in Gruppen selbst beim Vorlesen ihrer Lieblingspassagen aus neuen oder bekannten Büchern zu, gaben sich Tipps, und wählten den oder die beste Vorleserin aus ihrer Mitte. Dabei kam als abendlicher Gast auch Frau Lehrieder vorbei, um Geschichten und Flair mitzuerleben. Die Sieger traten wiederum gegeneinander an, und die Krone der Lesekönigin des Abends ging an Filomena Meier, 5a, natürlich mit süßer Belohnung für das Leben, das sie ihren Figuren beim Lesen einhauchte.

Damit war der ungewöhnliche Abend schon wieder zu Ende. Die wenigen überlebenden Plätzchen wurden eingepackt, der Kinderpunsch leergetrunken und das Schulhaus leerte sich von Lärm und Kindern. Und vielleicht ist es auch dieses Jahr wieder gelungen, den einen oder die andere als Nutzer der Schülerlesebibliothek zu gewinnen und ein bisschen Lesefreude (wieder) zu geben oder zu bewahren.