Wenn Neuntklässler zu Lern-Coaches werden

Gymnasium Marktbreit – Montag bis Donnerstag, 13:00 Uhr. Wenn der Schulalltag für viele bereits endet, beginnt im Raum A03 des Gymnasiums eine einzigartige Form des Lernens. Im sogenannten „Lernstudio“ wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Selbstständigkeit, Motivation und Verantwortung großgeschrieben. Dieses Projekt, das von älteren Schülerinnen und Schülern getragen wird, ist ein Beispiel für gelebte Schulgemeinschaft. Das Lernstudio ist weit mehr als eine organisierte Nachhilfestunde. Es ist ein Raum, in dem das selbstständige Lernen in den Vordergrund rückt. Die Atmosphäre ist geprägt von gegenseitigem Respekt und konzentrierter Arbeit. Man sieht Schüler, die gemeinsam über kniffligen Mathematikaufgaben brüten, Vokabeln im Tandem abfragen oder sich in kleinen Diskussionsrunden über komplexe Lerninhalte austauschen. Die älteren Schüler, die diese wichtige Aufgabe ehrenamtlich übernehmen, sind Mentoren und Coaches. Sie erklären bei Verständnisschwierigkeiten, vermitteln effektive Lernmethoden und zeigen den Jüngeren, wie man den Schulstoff strukturiert angeht. „Es geht nicht darum, die Lösung vorzugeben“, erklärt eine der Tutorinnen aus der 10. Klasse. „Unsere Aufgabe ist es, zu motivieren und ihnen zu zeigen, dass sie es selbst schaffen können. Gerade wenn die Jüngeren nach einem Misserfolg aufgeben wollen, sind wir da, um sie zu ermutigen, an ihren Lerndefiziten zu arbeiten und Rückschläge als Teil des Lernprozesses zu sehen.“ Aber auch die Lerntutoren selbst profitieren von ihrer Aufgabe, denn sie festigen ihr eigenes Wissen und übernehmen frühzeitig soziale Verantwortung. Dieses konstante Engagement der jungen Lerntutoren wird durch eine finanzielle und ideelle Unterstützung des Fördervereins der Freunde des Gymnasiums Marktbreit gewürdigt.

Dorothe Weiß