„True Colors“ – Sommerkonzert des Gymnasiums Marktbreit

Unter dem Leitmotiv „True Colors“ – der Titel eines bekannten Songs von Cindy Lauper – fanden in der Woche vor Pfingsten unter der Leitung von Martin Burkard und Martin Oltsch an zwei Abenden die Aufführungen des Sommerkonzerts des Gymnasiums Marktbreit im bis auf den letzten Platz besetzen Marktbreiter Lagerhaus statt.

Erwartungsvolle Stille herrscht im abgedunkelten Raum, letzte Notenblätter rascheln, auf einmal wird der Bühnenraum in grünes Licht getaucht und eine helle Kinderstimme ist zu hören, die ganz allein das bekannte Volkslied „Grün, grün sind alle meine Kleider“ anstimmt. Das junge Ensemble des Gymnasiums übernimmt die Melodie und das Konzert beginnt mit einem schwungvollen Medley aus bekannten Liedern, in denen jeweils eine Farbe im Mittelpunkt steht. Vom „Yellow lemontree“ über das „Knallrote Gummiboot“  zum „Pink Panter“ wird zur Eröffnung des Konzerts ein bunter Bogen durch die Welt des Schlagers, der Volksmusik, des Rock und des Pops gespannt.

Über 150 junge Musikerinnen und Musiker spielten und sangen, unterstützt von einer aufwändigen Farbchoreographie bei der Beleuchtung,  in neun verschiedenen Ensembles und brachten das Marktbreiter Lagerhaus für knapp zwei Stunden zum Klingen und zum Strahlen. Die Bandbreite der Lieder, die mit Farben spielen, ging vom politischen Bereich über philosophische Themen und existenzielle Fragen bis zum Ausdruck der eigenen Gefühle.

Frech, frisch und augenzwinkernd sangen die 50 Schülerinnen und Schüler des Unterstufenchors das bekannte Lied vom „Kleinen grünen Kaktus“. Und mit ihrem selbst entwickelten „Bunten Protestsong für Profis“ drückten sie schlagfertig und pointiert ihre Sorge um die Zukunft des Planeten aus.

Rock und Pop vom Feinsten b0t die Oberstufenband des Gymnasiums. Sie hatte sich im Laufe des Schuljahrs völlig neu formiert und überzeugte ihr Publikum mit ihren von zwei bezaubernden Frauenstimmen gesungenen Songs so, dass sie eine Zugabe spielen mussten. Ob „Purple Rain“ von Prince oder „Black or White“ vom Michael Jackson: Die Band zeigte sich den Herausforderungen der von ihnen gewählten Songs mehr als gewachsen.

Experimentell und ironisch-spielerisch begann das Vokalensemble den zweiten Teil des Konzerts nach der Pause. Mit ihrem Song „Little Boxes“ von Malvina Reynolds besang es die konformistisch-spießige Bau- und Lebensweise in den US-amerikanischen Suburbs.

Sehr viel Applaus erntete auch die Mittelstufenband mit ihrem Programm. Mit einer hellen, klaren Frauenstimme und versierten Instrumentalmusikern zeigte diese Band, das man auch künftig mit ihr rechnen muss.

Einen weiteren Höhepunkt des Abends bildete der Auftritt des Großen Chors. Mit dem Song „Colorblind“ etwas zeigten die Frauenstimmen dieses Chores ihr Können: Melancholisch-getragen und doch äußerst eindringlich und präzise interpretieren die Sängerinnen diesen Song der Band Counting Crows.

Hier, aber auch bei allen anderen Stücken dieses Konzerts zeigten die Interpreten, dass Musik und Farben eine Einheit bilden und einander ergänzen können. Das Bunte und das Helle, das Klare, das Dunkle und auch das Knallige finden ihre Entsprechung in der Musik: Jubelnde, farbenprächtige Melodien, nachdenkliche Töne in Pastell und Sehnsucht in erdfarbenen Melodien – all das konnte man einen Sommerabend lang genießen.

Kurz vor dem Ende des Konzerts wurde den Zuschauern noch eine besondere Einlage geboten. Acht Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, die in diesem Jahr die Schule mit dem Abitur verlassen, verabschiedeten sich mit einem selbstgedichteten Text zum bekannten Beatles-Song „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ von den beiden Musiklehrern Martin Burkard und Martin Oltsch. Felix Bischoff, Fiona Bosch, Emily Bowen, Jule Mader, Simon Nagler, Julia Peichl, Milena Schwarz und Maren Wiesmann hatten viele Jahre engagiert am musikalischen Leben des Gymnasiums mitgewirkt. Ihr liebevoll-neckendes Abschiedslied zeigte einmal mehr, dass Engagement Spaß macht, sich lohnt und die Menschen zusammenbringt.

Katja Schulte-Bockholt