Demokratie – die einzige Regierungsform, für die man lernen muss

Bayern hat die ereignisreichen Landtagswahlen vom 14. Oktober hinter sich. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Marktbreit hatten hier den Erwachsenen allerdings schon etwas voraus, sie gaben ihre Stimmen bereits am Mittwoch, den 10. Oktober, ab.

Die Juniorwahl bot hierfür eine echte Gelegenheit, in für die Demokratie unruhigen Zeiten das höchste Recht des Volkes spielerisch auszuüben, die Entscheidung über die Frage, wer Macht ausüben darf.

Das vom überparteilichen Kumulus-Verein in Berlin getragene Projekt bietet Jugendlichen die Möglichkeit, anhand der gleichen Stimmzettel wie bei Europa-, Landtags- oder Bundestagswahlen unter realistischen Bedingungen den Urnengang nachzuspielen. Es ist das größte Schulprojekt in Deutschland zur politischen Bildung. Aktuell nahmen 637 Schulen in Bayern unter der Schirmherrschaft der bisherigen Landtagspräsidentin Barbara Stamm und des Staatsministers für Unterricht und Kultus, Bernd Sibler, teil, so auch unser Gymnasium.

Am 10. Oktober fanden sich über den Tag verteilt die 10. Klassen sowie die Schülerinnen und Schüler von Q11 und Q12 ein, um – ganz stilecht – in Schlangen vor der zum Wahllokal umfunktionierten Schülerlesebücherei auf die von der Fachschaft Sozialkunde organisierte Stimmabgabe zu warten.

Vorher hatten sie ihre Wahlberechtigung zugestellt bekommen, die sie zusammen mit dem Schüler- oder Personalausweis vorzeigen mussten, um die Wahlzettel für den Stimmkreis und den Wahlkreis von den Wahlhelfern ausgehändigt zu bekommen. Danach verschwand jeder Wähler in der Kabine, die Grundsätze der geheimen, gleichen, unmittelbaren, direkten und freien Stimmabgabe wurden also streng eingehalten.

Die Wahlhelfer selbst, alles Freiwillige, hakten die Teilnehmer im eigens erstellten Wählerregister ab und berechneten daraus im Anschluss die Wahlbeteiligung. Der Wahlleiter Dr. Richter überwachte dabei die Einhaltung der Regeln von der Kontrolle der Wahlbenachrichtigung bis zur Versiegelung der Urne. Die Auszählung erfolgte im Anschluss durch die Wahlhelfer, wobei jede Stimmzettelauswertung der Kontrolle halber durch mindestens zwei Personen begleitet wurde.

Das Projekt verfolgt natürlich mehrere Ziele. Zum einen soll spielerisch das Interesse der Schülerinnen und Schüler geweckt werden an der Teilnahme an Wahlen. Zum anderen könnten natürlich auch Eltern durch das Beispiel ihrer Kinder angeregt werden, auch zur Wahl zu gehen, selbst wenn man vielleicht zunächst kein Interesse hatte. Vielleicht lernen also alle etwas daraus.

Auch wenn viele jugendliche Wählerinnen und Wähler brennend das Resultat wissen wollten, das offizielle Marktbreiter Endergebnis durfte ebenso wie das bayernweite Endergebnis der Juniorwahl erst am Sonntag um 20 Uhr nach der Wahl bekanntgegeben werden. Da konnte es jeder auf der Homepage www.juniorwahl.de nachlesen. Die Ergebnisse finden sich untenstehend.

A. Richter