Zusammenhalten und Hoffnung schenken – Wir besiegen Blutkrebs

Alle 15 Minuten wird in Deutschland ein Mensch mit der schockierenden Diagnose “Blutkrebs” konfrontiert, darunter viele Kinder und Jugendliche. Über 7 Millionen Freiwillige haben sich bislang bei der DKMS registrieren lassen. Mehr als 60.000 von ihnen konnten einem Patienten die Chance auf ein zweites Leben ermöglichen. Obwohl täglich 19 DKMS-Spender Stammzellen spenden, findet noch immer jeder siebte Patient keinen passenden Lebensretter – eine Katastrophe für die betroffenen Familien!
Je mehr potenzielle Lebensspender in der DKMS registriert sind, desto größer wird die Chance, ein Leben zu retten.
Diese Chance haben wir als Schulfamilie am Gymnasium Marktbreit nicht ungenutzt lassen wollen und eine Registrierungsaktion mit Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrerkollegium durchgeführt. Durch eine vorangegangene Informationsveranstaltung mit Frau Dr. Knof als Fachfrau und Ansprechpartnerin bei verschiedensten Fragen war eine umfassende Aufklärung zum Thema „Blutkrebs und Stammzellspende“ gewährleistet.

DKMSDrKnof_ergebnis
Wir unterscheiden grundsätzlich die periphere Stammzellentnahme und die Knochenmarktentnahme. Bei der peripheren Stammzellentnahme spritzt sich der Spender über fünf Tage hinweg G-CSF, ein Wachstumsfaktor bzw. hormonähnlicher Stoff, der normalerweise vom Körper bei Infektionen ausgeschüttet wird. Das Medikament steigert die Anzahl der Stammzellen im peripheren Blut. Nach Abschluss dieser Vorbehandlung können die Stammzellen in einer Entnahmeklinik über ein spezielles Verfahren, die Apherese, ähnlich wie bei einer Thrombozytenspende durch venöse Zugänge an den Armen aus dem Blut gewonnen werden. Bei der Knochemmarkentnahme wird in einem etwa einstündigen Eingriff unter Vollnarkose mit einer Punktionsnadel Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen. Dieses Knochenmark bildet sich innerhalb von zwei Wochen wieder vollständig nach.
Die Typisierung erfolgte per Wangenschleimhautabstrich mit einem Wattestäbchen durch unsere Schulsanitäter. Die Gewebemerkmale wurden nach der Aktion in einem Labor in Tübingen analysiert und für die weltweite Spendersuche zur Verfügung gestellt. Die bloße Registrierung in der DKMS beinhaltet keine bindende Verpflichtung zu einer tatsächlichen Stammzellspende. Die Aufnahme jedes neuen potenziellen Lebensspenders kostet die DKMS 40 Euro. Die DKMS arbeitet gemeinnützig und ist allein auf Spendengelder angewiesen.
58 freiwillige Mitglieder unserer Schulfamilie (ab 17 Jahren) ließen sich typisieren, um Leben zu retten. Ein toller Erfolg im Sinne der Solidarität und Mitmenschlichkeit.

 

Christiane Lehrieder, Thomas Schmidt