Verabschiedung von drei Lehrkräften in den Ruhestand

Zum Ende dieses Schuljahres verabschiedet das Gymnasium Marktbreit schweren Herzens drei langjährige und äußerst engagierte Mitglieder des Lehrerkollegiums in ihren wohlverdienten Ruhestand.

Barbara Clobes

Die erste, weit über die Grenzen der Markbreiter Schulfamilie bekannte Kollegin ist Barbara Clobes. Seit 1983 unterrichtete sie die Fächer Sport und Geographie. Mit ihrem Schulzirkus Gymnelli, den sie im Jahr 1993 gründete, erreichte Barbara Clobes ein für eine Schulsportgruppe unvergleichbar hohes Niveau der Vorführungen (Akrobatik, Jonglieren, Tanz, Trapezkünste, Pyramidenbau u.v.a.), so dass der von ihr geleitete Zirkus zu einem Aushängeschild des Gymnasiums Marktbreit wurde. Doch es ging Barbara Clobes nie nur um die artistischen Fähigkeiten: Ein echtes „Zirkuskind“ lernte in der Zirkusgruppe Eigenverantwortung, Teamgeist und soziales Engagement. Dies zeigte sich nicht zuletzt darin, dass bei den großen Zirkusaufführungen in der Regel bis zu 120 Kinder die Vorstellung gemeinsam meisterten, ohne dass ihre Zirkusdirektorin eingreifen musste.

Die Professionalität der Zirkusgruppe erfuhr allseits sehr große Bewunderung und führte dazu, dass die jungen Artisten weit über die kommunalen Grenzen hinaus stets begehrte Gäste waren. Sie zeigten ihre Kunst etwa in Altenheimen, an Seniorentagen, im Zentrum für Körperbehinderte oder beim Kinderfest in Würzburg.

In der Schule trat Barbara Clobes außerdem langjährig als Verbindungslehrerin für die Belange der Schülerinnen und Schüler ein, sie initiierte die Aktion „Gesundes Pausenbrot“, begründete und betrieb die Schulpartnerschaft mit dem Dorf Basundol in Nepal, sie organisierte verschiedene Aktionen für Hilfsprojekte, in denen sie sich für die Notleidenden in Haiti und Afrika, für Aidskranke, Straßenkinder und Flüchtlinge einsetzte, sie betreute ehemalige Schülerinnen bei Auslandsaufenthalten u.v.m.

Dr. Josef Endres

Als dienstältester Kollege verlässt in diesem Jahr Dr. Josef Endres das Gymnasium Marktbreit. Er unterrichtete seit 1981, also insgesamt 35 Jahre lang, an dieser Schule die Fächer Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. Seit dem Jahr 2003 setzte er sich auch als Fachbetreuer intensiv für die Belange der Fachschaft Deutsch ein. Stets um Transparenz und um eine gute, fachlich anspruchsvolle Zusammenarbeit bemüht, kümmerte er sich engagiert um die vielfältigen Belange der Fachschaft und hatte stets für alle Fragen und Probleme ein offenes Ohr. Er setzte zahlreiche Impulse für das Fach Deutsch, etwa indem er für den Welttag des Buches Autorenlesungen am Gymnasium organisierte oder das Projekt „Übergänge gestalten“, das den Grundschülern den Übergang an das Gymnasium Marktbreit erleichtern soll, maßgeblich mittrug.

Als Historiker hat sich Dr. Josef Endres auch über den schulischen Rahmen hinaus einen Namen gemacht. Er promovierte im Jahr 2000 über die Geschichte seiner Heimatstadt Iphofen und lieferte mit seiner Dissertation einen kenntnisreichen Einblick in das Leben einer fränkischen Landstadt während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Außerdem veröffentlicht er regelmäßig Beiträge in historischen Publikationen, etwa in der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte.

Besonders erwähnenswert ist, dass er mit seinem P-Seminar Geschichte im Jahr 2012 den renommierten Simon-Snopowski-Preis der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. erhalten hat. Mit dem Projekt „Wiederbelebung einer ehemaligen Synagoge – eine kulturelle Bereicherung für Obernbreit“ gelang es Dr. Endres und seinen Schülerinnen und Schülern, die ehemalige Synagoge in Obernbreit detailgetreu zu rekonstruieren, wodurch maßgeblich dazu beigetragen wurde, das Bauwerk in die kulturelle Nutzung zurückzuführen.

Armin Forster

Als dritten Kollegen verabschiedet die Schulfamilie des Gymnasiums Marktbreit ihren stellvertretenden Schulleiter Armin Forster. Er nahm im September 1983 seinen Dienst am Gymnasium Marktbreit auf und unterrichtete seitdem die Fächer Mathematik und Physik an dieser Schule. Sein jahrzehntelanger äußerst engagierter Unterricht in seinen Fächern motivierte viele Schülerinnen und Schüler stark, so dass einige von ihnen heute Mathematik an Universitäten und Fachhochschulen unterrichten. Besonderes Engagement steckte er auch in seine Mathematik-Pluskurse, in denen er interessierte und besonders begabte Schülerinnen und Schüler um sich sammelte und ihnen einen altersstufengerechten Zugang zu aktuellen mathematischen Forschungsgebieten ermöglichte.

Sein analytischer Geist und seine Einsatzbereitschaft blieben auch bei der Schulleitung nicht unbemerkt und so wurde er in rascher Folge mit wichtigen Aufgaben betraut: Er übernahm die Ausarbeitung des Stundenplans, wurde Leiter der Physiksammlung, er übernahm die Fachbetreuung Mathematik und zeitweise in Vertretung auch die Fachbetreuung Physik.

Im Jahre 2005 wurde Armin Forster schließlich zum Mitarbeiter im Direktorat und ein Jahr später zum Ständigen Stellvertreter des Schulleiters bestellt. In diesen beiden Funktionen war er zunächst in erster Linie für die Schulverwaltung und Unterrichtsorganisation zuständig, zwei Gebiete, in die er sich mit Elan und Akribie in kürzester Zeit selbst einarbeitete. Während einer längeren Krankheitsphase des damaligen Schulleiters übernahm er kompetent und engagiert die Führung des Gymnasiums Marktbreit in alleiniger Verantwortung. In dieser Zeit machte er sich auch für die Offene Ganztagsschule stark und führte sie zu Beginn des Schuljahres 2009/2010 am Gymnasium Marktbreit ein. Dieser Schritt war zukunftsweisend, denn heute ist die OGS als sowohl integrativer wie auch komplementärer Teil des gymnasialen Angebots nicht mehr wegzudenken.

Barbara Clobes, Dr. Josef Endres und Armin Forster haben sich in ihrer langjährigen Dienstzeit sowohl in ihrem Unterricht als auch in ihren außerunterrichtlichen Aktivitäten in besonders hohem Maße für das Gymnasium Marktbreit und seine Schülerinnen und Schüler eingesetzt. Sie werden der Schulfamilie fehlen. Die Eltern, die Schüler und die Kollegen des Gymnasiums Marktbreit schicken den dreien die besten Wünsche mit in ihren Ruhestand.

Katja Schulte-Bockholt mit Beiträgen von Monika Rahner und Josef Nusko