Exkursion zum Müllheizkraftwerk
Gegen Ende des Schuljahres besuchte die Klasse 8a (NTG) bei einer Exkursion im Fach Physik das Müllheizkraftwerk (MHKW) in Würzburg.
Wo früher noch die Milch in der Milchkanne ganz nachhaltig verkauft wurde, findet man inzwischen Tetra-Paks und der Bedarf an Deponien wächst.
In einer Einführung erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass im MHKW im letzten Jahr 222300 Tonnen Müll verbrannt wurden, die inzwischen von weit über Würzburg und Kitzingen hinaus angeliefert werden. Dabei entstanden 60900 Tonnen Schlacke.
Die „Müllwege“ von Glas, Bioabfall, Papier, Metall, Kunststoff und Sondermüll wurden erläutert und darauf eingegangen, warum ein „Bobbycar“ nichts im gelben Sack zu suchen hat, sondern in die schwarze Tonne muss, da der gelbe Sack nur für Verpackungsmüll bestimmt ist. Interessant war auch die Information, dass Papier maximal vier- bis fünfmal recycelt werden kann, bis es schließlich im Inneren einer Toilettenpapierrolle landet.
Auch das Thema Kunststoff beschäftigte alle. Den Schülerinnen und Schülern wurde bewusst, wie stark Kunststoff im Alltag vorhanden ist und wie viel davon täglich im Müll landet. Ebenso wurde die Problematik von Quecksilber, z.B. in Batterien, bei der Entsorgung von Sondermüll angesprochen und dass Batterien daher keinesfalls in der schwarzen Tonne landen dürfen. Auch die permanente Überprüfung und Kontrolle des Müllheizkraftwerks durch das Landesamt für Umweltschutz wurde thematisiert und dass Umweltschutz hier z.B. durch ausgefeilte Filteranlagen schon lange realisiert wird, was bei diesen Müllmengen (bis aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) unerlässlich ist.
Es wurden ebenfalls ein paar Einblicke gegeben, welche Unachtsamkeiten dazu führen können, dass die ganze Verbrennungsanlage runtergefahren werden muss und dass bei diesem Prozess sowohl viel Zeit als auch Rohstoffe (Heizöl zum Hochfahren) aufgewendet werden müssen.
Abschließend gab es noch ein paar technische Daten zur Funktionsweise des Müllheizkraftwerks, bevor die Schüler und Schülerinnen in das „Innere“ des Müllheizkraftwerks vorgelassen wurden.
Beeindruckend waren von außen die drei hohen, bunt bemalten Schlote, aus denen die gefilterte Luft entweicht und auch die Beladung der LKWs mit Schlacke, die bei der Verbrennung übrig bleibt.
Nachdem wir zunächst einen wunderschönen Blick auf Würzburg vom Dach des Müllheizkraftwerks genießen durften, ging es wieder in den warmen Innenbereich. Interessant war es schon im Aufzug, der nicht nur Stockwerke sondern auch Höhenmeter anzeigte. Der Weg über vergitterte Wege, die an einigen Stellen einen Blick in die Tiefe zuließen, führte schließlich in das Herzstück der Besichtigung: den Müllbunker mit 55 Metern Länge und knapp 10 Metern Breite. Die Schülerinnen und Schüler durften zusehen, wie der Kranführer in seinem mit Monitoren und Joystick ausgestatteten „Sessel“ einen monströsen Polypgreifarm bewegte, um den Müll zuerst gut zu durchmischen und diesen danach in einen von drei riesigen Trichtern fallen zu lassen, deren unteres Ende in einen der drei Brennöfen mündet. Dabei hatten sie einen perfekten Überblick über das Geschehen, da sie sich mit dem Kranführer zusammen in der großen vollverglasten Kabine aufhalten durften…Matratzen und ganze Sessel hob der Greifarm spielend leicht in die Höhe. Von dem „Höllenfeuer“ im Ofen (ca. 1000°C) spürten alle nur eine „erträgliche Wärme“ im Innenbereich.
Zum Abschluss ging es noch einmal zurück zum Seminarraum, wo alle etwas Infomaterial und einen komplett aus Recyclingmaterial hergestellten Beutel als kleines Geschenk erhielten.
Diese Einblicke zu bekommen, war sicher ein beeindruckendes Erlebnis, zumal die Müllentsorgung ein im wahrsten Sinne des Wortes „heißes Thema“ ist und auch bleiben wird.
Alexandra Graf