Bewerbungsmappe grün oder blau?

Im Rahmen der projektorientierten Seminare finden zahlreiche Veranstaltungen der Berufs- und Studienorientierung für unsere Schülerinnen und Schüler der Q11 und Q12 statt.

Sitzhaltung, Gestik, Mimik, der erste und letzte Eindrucke können im Bewerbungsgespräch entscheidend sein.

Herr Kelber, Mitarbeiter der AOK, führte ein sehr anschauliches und praxisnahes Bewerbungstraining bei uns am Gymnasium durch. Bei der unterhaltsamen Veranstaltung kamen etliche für die Schülerinnen und Schüler der Q11 überraschende Details zur Sprache:
Schon die Farbe der Bewerbungsmappe sagt viel aus – blau ist die Farbe der Wahl. Vorsicht bei der Angabe von Handynummern, da dadurch schnell der Zugang zu Informationen aus den sozialen Netzwerken möglich ist. Praktika sind absolut angesagt: Durchschnittlich sollte eine Bewerberin oder ein Bewerber aus dem Wunsch-Berufsfeld sechs bis neun Praktika vorweisen können. Der Punkt ‘Hobbys’ im Lebenslauf sorgt für die längste Diskussion und die größte Verwunderung bei den Schülerinnen und Schülern, aber auch für die größte Erheiterung. Die Frage, ob etwa die Angabe der Mitgliedschaft im Karneval-Verein förderlich oder hinderlich in der Bewerbung ist sorgt erst für viel Gelächter, doch auf die klare Antwort „Geben Sie das ruhig an! Das zeigt ihre Sozialkompetenz und die Fähigkeit zum Ausgleich.“  folgten viele erstaunte Blicke. Wichtig auch: Man weiß nie, was der Personaler aus den Hobbys macht. Etwa die Aufforderung ein Stück aus dem Chor vorzusingen, kann ebenso auf einen warten, wie das Gespräch über die letzte Wanderroute. Neben diesen wichtigen Insider Informationen gab es sowohl Hinweise für die Erstellung einer Bewerbungsmappe als auch für das gute Gelingen eines Bewerbungsgespräches.

Daneben besuchte die Q11 den Hochschulinformationstag (HIT) in Würzburg. An verschiedenen Informationsständen stellten sich im Rahmen dieser Informationsmesse unterschiedlichen Studiengänge beispielsweise der Bereiche Technik, Wirtschaft oder Soziales verschiedener Universitäten oder Hochschulen vor. Die Gymnasiasten konnten sich nach eigenem Interesse Vorträge zu den ganz unterschiedlichen Fachrichtungen anhören, um ihre eigenen Vorstellungen zu diesen Bereichen zu verfeinern und erhielten einen Überblick über die Möglichkeiten von Bachelor-, Master-, Dualen oder Internationalen Studiengängen.

Unter dem Motto „Wähle eine Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten“ informierte Herr Zobel, Mitarbeiter der Arbeitsagentur in Würzburg,  unsere Seminaristinnen und Seminaristen über mögliche Wege nach dem Abitur. Studium und Ausbildung wurden von ihm in Hinblick auf Wissensvermittlung, Zukunftsperspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten verglichen.

„Wie komme ich an meinen Studienplatz?“ Diese Frage wurde ausführlich erörtert, gleichzeitig wurden Überbrückungsmöglichkeiten nach dem Abitur wie z. B. Bundesfreiwilligendienst, Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwilliges Ökologisches Jahr, Freiwilliges Kulturelles Jahr oder Auslandsaufenthalte in Erinnerung gerufen.

Er erläuterte das Studium an Hochschulen und Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften oder anderen spezialisierten Hochschulen wie z. B. Filmhochschule, Hochschule der Bundeswehr oder etwa Akademie der bildenden Künste.

 

Auch die Q12 unterzog sich nochmals einer  intensive Auseinandersetzung mit dem Thema berufliche Laufbahn und Bewerbungsgespräch. Herr Wohlfart und Herr Bitterer, Barmer Ersatzkasse, haben wieder ein Assessment-Center- Training bei uns im Haus übernommen. Verschiedene Persönlichkeitsprofile wurden eingeordnet und auf die Bedeutung des ersten und des letzten Eindruckes bei persönlichen Gesprächen aufmerksam gemacht. Die eigene Vorstellung wurde mit einem Zeitrahmen von fünf Minuten nach bestimmten Vorgaben eingeübt.

Situationen , die während eines Assessment- Centers im Bereich Teambuilding oder Problemlösung entstehen können, wurden dargestellt:   Mit vorgegebenen Blättern verschiedener Größe musste eine stabile Brücke, die eine „Schlucht“ von ca. 50 cm überspannt, in einer Gruppenarbeit ohne zerschneiden oder zerreißen der vorgegebenen Materialien gebastelt werden. Kriterien wie zielorientiertes Handeln, Kreativität, Überzeugungskraft, Kompromissbereitschaft, Kommunikationsverhalten, Konfliktfähigkeit und Einfühlungsvermögen sind zu beachten. In Rollenspielen wurden problematische Situationen simuliert, die sich mit anderen Inhalten auch im beruflichen Alltag ereignen können.

Unsere Schülerinnen und Schüler sind hoffentlich gut auf bevorstehende Bewerbungsabläufe vorbereitet.

 

Dr. Christina Oßwald und Martin Oltsch