Schülerakademie vor Ort

Einmal im Monat treffen sich besonders leistungsfähige und interessierte Schülerinnen und Schüler zum Enrichment-Kurs „Bionik“ mit Frau Lehrieder am Gymnasium Marktbreit. Freitags und Samstags heißt es dann immer „Aus der Biologie in die Technik“ – „Bionik“ und es wird gebohrt, geklebt, experimentiert, mikroskopiert oder mit Computerprogrammen modelliert.
An diesem Freitag stand allerdings als außerschulischer Lernort die Ausstellung „Ideenreich Natur“ im Tiergarten Nürnberg im Mittelpunkt, um weitere Informationen über das faszinierende und zukunftsweisende Feld der Bionik einzuholen. Die Schülerinnen und Schüler suchten sich im Vorfeld verschiedene Expertenthemen aus und fertigten in der Nachbereitungsphase am Samstag ein Expertenposter z. B. zum Sandfisch, zum Nagezahn des Bibers oder zu Strom aus Pflanzenfarbstoffen an. Die Ausstellung im Tiergarten Nürnberg ist in sieben Themenbereiche von Stabilität über Oberflächen und Wohnen bis hin zu Nano- und Evolutionsbionik gegliedert. Die wissenschaftliche Fachkraft, Frau Stefanie Apenburg, begeisterte die Schülerinnen und Schüler sofort für den Alleskönner Spinnenseide anhand der Tropischen Radnetzspinne.

Spinne_ergebnis

Spinnenseide ist fünfmal so fest wie Stahl und elastischer als Gummi. Keine von Menschen geschaffene Faser reicht bisher an den Superfaden heran. Spinnenseide ist ein Multitalent: sie verhindert das Wachstum von Bakterien, ähnlich wie ein Antibiotikum. So eignet sie sich zum Vernähen von Wunden. Sie regt sogar Nervenfasern dazu an, an ihr entlang zu wachsen. Vielleicht kann diese Entdeckung einmal Querschnittsgelähmten helfen. Bayreuther und Münchner Forscher um Thomas Scheibel konnten die weltweit erste bionische Spinnenseide mitttels komplizierten Gentransfers in Bakterien herstellen. Am Ende der Führung in der interaktiven Ausstellung mit Experimentierstationen zeigte der Roboter Nao seine faszinierenden Fähigkeiten. Er reagierte genau auf Befehle, stellte sich seinem Publikum vor, tanzte und ging mit einer Schülerin spazieren. Was lernt der Roboter noch von Mensch und Tier?

Nao_ergebnis

Im Anschluss an die Führung in der Ausstellung „bionicum“ mit den Tanzeinlagen des Roboter Nao erlebte die Gruppe einen bionischen Rundgang durch den Tiergarten selbst. An den Tiergehegen gibt es vielerlei „Bionisches“ zu entdecken. Bei den Giraffen beispielsweise ging es um Stabilität – so stabil wie möglich, aber so leicht wie nötig. Technische Umsetzungen wie bei speziellen Autoreifen werden direkt am tierischen Vorbild im Freigelände wie hier am Geparden als schnellstem Tier erklärt.

Christiane Lehrieder