PEAK-OIL – ein Workshop für die 8. Klassen des Gymnasium Marktbreit

Erdöl ist heute weltweit der wichtigste Primärenergieträger mit einem Anteil an der Weltenergieversorgung von ca. 34%. Seine Energiedichte und Vielseitigkeit machen Erdöl zur Grundlage der modernen Industriegesellschaft. Über 90% aller Transportleistungen von Gütern und Personen sowie aller anderen Energieträger werden weltweit durch Erdöl erbracht. Erdöl ist Grundlage der chemischen Industrie und der landwirtschaftlichen Revolution. Eine drastische Verknappung dieses Rohstoffes hätte den Zusammenbruch der Weltwirtschaft zur Folge.

Aufgrund dieser Bedeutung werden seit Anbeginn der Förderung Prognosen über die Reichweite der Verfügbarkeit von Erdöl erstellt. Im Jahr 2000 schlossen sich Wissenschaftler zu einer Vereinigung namens Association for the Study of Peak Oil zusammen. Sie versucht die Frage zu klären, zu welchem Zeitpunkt in der Zukunft welche Menge dieses Rohstoffes verfügbar sein wird – und kommt zu dem Ergebnis, dass der Welterdölbedarf bereits in naher Zukunft nicht mehr durch die förderbaren Ölmengen ausreichend gedeckt sein wird. Wesentliche Ursache dafür ist, dass die förderbare Menge an Öl auf ein Maximum (engl. „Peak“) zusteuert, nach dessen Überschreiten die Fördermenge stetig abnehmen wird, bei gleichzeitig wachsendem Bedarf.

Da eine Anpassung der ölbasierten Weltwirtschaft an rückläufige Förderraten Jahrzehnte benötigen wird, sind die Fragen nach dem Zeitpunkt des Peak Öls und dem Verlauf des darauf folgenden Rückgangs der Förderung von größter Bedeutung für unsere Gesellschaft. Ein zweiter ebenso bedeutsamer Grund, die Weltwirtschaft auf eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Basis umzustellen, ist die Tatsache, dass die Emissionen von Kohlendioxid aus der Verbrennung fossiler Energieträger seit Beginn der Industrialisierung vor rund 150 Jahren den Anteil dieses Spurengases in der Atmosphäre um ca. 35% erhöht hat. Die Folgen dieser CO2 – Anreicherung, wie Verstärkung des natürlichen Treibhauseffektes und Klimaerwärmung mit unkalkulierbaren Folgen für die Ökosysteme unserer Erde, sind heutzutage hinreichend bekannt. Damit ist der Peak Oil nicht nur ein dramatisches Ereignis, sondern auch eine Chance baldmöglichst von fossilen auf erneuerbare Energien und damit auf eine nachhaltige und umweltverträgliche Energieerzeugung umzustellen.

Am 20.10.2016 führte das UmweltBildungsZentrum Oberschleichach unter der Leitung von Dr. Brenda Pfenning und  Günter Lieberth am Gymnasium Marktbreit einen Workshop für die 8. Jahrgangsstufe durch, um die Schüler und Schülerinnen im Rahmen der „Woche der Nachhaltigkeit“ mit der gesellschaftlichen Bedeutung des „Peak Oil“ vertraut zu machen. In diesem Zusammenhang bearbeiteten die Schüler und Schülerinnen Themen zur Entstehung des Erdöls, welche Reserven es heute noch gibt, welche  weltweiten Folgen der Verbrauch von fossilen Rohstoffen hat und welche Alternativen es für die Energieversorgung und Produktion es gibt.

Initiiert und finanziert wurde der Workshop dankenswerterweise vom Konversionsmanagement Kitzinger Land (Frau Peters) und die Kontaktaufnahme erfolgte durch Herrn Riedel vom Landratsamt Kitzingen.

Frank Udhardt

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OStR’ Dorothe Weiß, Dr. Brenda Pfenning, Günter Lieberth